Kunst und Bauen
Lust oder Last? Chancen für Schorndorf!
Kunst am Bau müsste eigentlich Kunst wegen Bau heißen. Denn der Begriff bezeichnet eine Kunst, die anlässlich einer Baumaßnahme entsteht. Zu dieser Kunst am Bau gibt es einen – auf Landes- und Kommunalebene oft maßgeblichen – „Leitfaden Kunst am Bau“, den das damalige Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Jahr 2005 und in überarbeiteter Version 2012 herausgegeben hat. Danach meint „Kunst am Bau“ die Selbstverpflichtung öffentlicher (und privater) Bauherren, bei einem Bauvorhaben einen bestimmten Prozentsatz der Baukosten für Kunst auszugeben. Diese Kunst soll dauerhaft sein und zu dem betreffenden Gebäude einen Bezug aufweisen. Sie soll formal zur Architektur „passen“ oder sich inhaltlich-thematisch mit Nutzung und Geschichte des Gebäudes auseinandersetzen – oder im Idealfall beides gleichzeitig machen. Hinsichtlich der Kunstgattungen sind ihr keine Grenzen gesetzt.
Martin Seidel, Kunsthistoriker
Auszug aus dem Impulsreferat zur Podiumsdiskussion am 21. Juni 2017 in Schorndorf unter der Leitung der Stuttgarter Kulturjournalistin Adrienne Braun, Schorndorfs damaliger Oberbürgermeister Matthias Klopfer, der Künstlerin Christine Braun und dem Architekten und Stadtplaner Prof. Dr. Franz Pesch, der zudem Mitglied im Gestaltungsbeirat der Stadt Schorndorf war.
Eine gekürzte Version seines Referats sowie Fragen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussion von Eberhard Abele wurde in der Dokumentation Bildhauer in der Stadt zum Schorndorfer Bildhauersymposium 2017 abgedruckt. Hier erhalten Sie Einsicht.
Bund
Die Basis für das Engagement der Bundesrepublik Deutschland für Kunst am Bau wurde vom ersten Deutschen Bundestag geschaffen, der in seiner 30. Sitzung am 25. Januar 1950 die Bundesregierung per Beschluss aufforderte, „…bei allen Bauaufträgen (Neu‐ und Umbauten) des Bundes, soweit Charakter und Rahmen des Einzelbauvorhabens dies rechtfertigen, grundsätzlich einen Betrag von mindestens 1 % der Bauauftragssumme für Werke bildender Künstler“ vorzusehen.
Hier geht es zum Leitfaden 'Kunst am Bau' von 2005
Baden-Württemberg
Kunst im öffentlichen Raum bedarf einer konzeptionellen Linie, die mit Beteiligung der Kulturverwaltungen entwickelt werden muss. Das Land pflegt bei seinen Neubauten ein vorbildliches Kunst-am-Bau-Programm, das die Mitwirkung bildender Künstler bei Baumaßnahmen grundsätzlich vorschreibt. Dabei sollen bis zu 1 % der anrechenbaren Mittel für Kunst am Bau veranschlagt werden. An diesem Vorbild sollen sich die Städte orientieren und verbindliche Regelungen und Budgets zur qualitativ gesteuerten Umsetzung dieser das Stadtbild sehr prägenden Aufgabe festlegen und eine fachkompetente Betreuung gewährleisten.
aus "Kultur und Stadt – die zukünftige Kulturpolitik der Kommunen Baden-Württembergs
Hinweise und Empfehlungen"
Hier geht es zum gesamten Kulturpapier des Städtetags Baden-Württemberg vom März 2014
Schorndorf
Seit 2018 sollen in Schorndorf bei öffentlichen Neubauvorhaben 0,5 % der anrechenbaren Baukosten für Kunst am Bau zur Verfügung stehen. Je Einzelfall werden diese Kosten auf 100.000 € begrenzt.
Seit seiner Gründung 1988 setzt sich das Kulturforum Schorndorf für die Etablierung von Kunst im öffentlichen Raum ein. Im Zuge des 3. Bildhauersymposions 2017 widmet sich das Kunst-Team im Kulturforum als weiteren Schwerpunkt dem Bereich „Kunst und Bau“. Entsprechend dem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt Schorndorf und dem Kulturforum initiiert, berät und beteiligt sich das Kulturforum bei der Realisierung von Kunst und Bau in Schorndorf.
Beauftragter des Kulturforums für Kunst und Bau ist Eberhard Abele.
Das „Museum der 1000 Orte“ präsentiert Kunst am Bau, die in den letzten sieben Jahrzehnten für Bauten des Bundes in Deutschland und auf deutschen Auslandsliegenschaften geschaffen wurde. Jedes Kunstwerk wird in seinem baulichen und institutionellen Kontext beschrieben und vorgestellt.
Kunst und Bau in Schorndorf
Stadtwerke
Rainbrunnenschule
Burg-Gymnasium
Max-Planck-Gymnasium
Unterführung
Q Galerie für Kunst und Arnoldpassage
Rathaus
Barbara-Künkelin-Halle
Rems-Murr-Klinik
Katholische Pfarrkirche Heilig Geist Schorndorf
Alfred Georg Seidel
Turm der Heilig-Geist-Kirche
Katholische Kirchengemeinde / 1961/1962