Hüseyin Altin
DENKSTEIN

Seit Mai 2020 steht Hüseyin Altins „Denkstein“ neben dem Eingangsbereich der Rems-Murr-Klinik Schorndorf. Auf Augenhöhe begegnet er dem Personal, den Besuchern und den Patienten und Patientinnen der Klinik.

Religiös gedeutet symbolisieren Dreiecke seit je her die Dreieinigkeit. Eine zentral vor einer Klinik gelegene Dreiecksskulptur befördert im besonderen Maße Assoziationen im Hinblick auf die Verbindung von Körper, Geist und Seele.
Die harmonische Wirkung des gleichschenkligen Dreiecks wird durch den austeigenden Riss mit den feinen Krümmungen gestört. Der Riss, die Lebenslinie, sorgt für Spannung, für Unsicherheit und Unruhe, für Besorgnis. Nach etwa zwei Dritteln kommt der bedrohliche Riss endlich zum Stillstand. Ein starkes Signal, ein Hoffnungszeichen für alle, die an dem „Denkstein“ vorbei in die Klinik gehen, vor ihm warten, vor ihm hoffen und wieder an ihm vorbei die Klinik verlassen.

Die Skulptur auf dem Granitsockel behauptet sich vor dem mächtigen Gebäude. Das dreieckige Regenschutzdach am Eingang korrespondiert mit der Form der Skulptur und die Farbgestaltung der Gebäudefassade harmoniert mit dem Marmorstein auf schwarzem Sockel.

Manchmal braucht es Zeit und Geduld bis eine Arbeit ihren Platz gefunden hat. Bereits seit 1996 stand der Denkstein vor dem Klinikum Schorndorf. Zuerst am Besucherweg und ab 2013 auf dem schönen schwarzen Granitsockel in der Nähe des neu gebauten Gesundheitszentrums. Nun haben Hüseyin Altins Skulptur und die Rems-Murr-Klinik Schorndorf endgültig zueinander gefunden.

Text: Eberhard Abele

Standort: Rems-Murr-Klinik Schorndorf
Schlichtener Straße 105, 73614 Schorndorf
Lage: google.maps

Bauherr:
Rems-Murr-Klinik

Verfahren/Realisierung:
Erweiterungsbau, 1988 und 2020

Material:
Marmor, Granit

Dimension:
H.255 x B. 110 x T. 62 cm

Hüseyin Altin
1944 in Denizli/Türkei geboren
1967-73 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1979-81 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1981-82 Stipendiat des Landes Baden-Württemberg an der Cite´ Internationale des Arts, Paris
1997 Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Lebt und arbeitet in Urbach