Q Galerie für Kunst

Petr Hrbek
Netzhautbarock

2005 bemalte Petr Hrbek anlässlich seiner Einzelausstellung in der Galerie für Kunst eine Stellwand des Ausstellungsraums. Es war ein Schauspiel ohnegleichen. In der schweißtreibenden Aktion grundierte er die Stellwand, bewarf sie stundenlang mit seinem Farblappen und bemalte die Stellwand schließlich in mehreren sich überlagernden Farbschichten aus Acrylfarbe, so dass eine Komposition von großer Plastizität und Tiefenräumlichkeit entstand. Dem Sog seiner farbintensiven Bildersprache, deren Struktur chaotisch und doch musikalisch gegliedert wirkt, kann man sich nur schwer entziehen.

Seine Energie ist in der faszinierenden Dynamik seiner Arbeiten zu spüren und ganz besonders in dieser vor Ort entstandenen großformatigen Arbeit. Für Petr Hrbek ist das Bildermachen nichts anderes als eine Bewegung, eine besonders konzentrierte Auseinandersetzung mit seiner Existenz.

Über zehn Jahre stand die wunderschöne Stellwand im Flur der Galerie. Was tun? Dank Ursula Binder und Petr Hrbeks Sohn Simon Binder fand sich 2016 im Zuge der Neugestaltung des Galeriefoyers eine Lösung. Die vier abgelösten Farbtafeln wurden als eigenständige Bilder zum festen Bestandteil des Eingangsbereichs der Q-Galerie, der Toiletten und des Kleiderladens Pfiffikus. Herzlichen Dank!


Standort: Q Galerie für Kunst und Kleiderladen Pfiffikus
Karlstraße 19, 73614 Schorndorf

Lage: google.maps

Bauherr: Stadt Schorndorf

Realisierung: 2005/2016

Material/Technik: Acryl auf Holz

Dimension: 245 x 400 x 70 cm als Stellwand


Petr Hrbek
1955  in Dvur Králové (Königinhof an der Elbe, CZE) geboren
ab 1969 in der Bundesrepublik Deutschland
1971 – 1973 Studium an der Freien Kunstschule Stuttgart bei Gerd Neisser
1973 – 1979 Studium der Freien Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Erich Mansen
1992 – 1993 Gastlehrauftrag für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2003 Gastdozent an der Freien Kunstakademie Mannheim
2012 in Stuttgart verstorben