Skulptur 39

GERDA BIER
Tor/Weg


Standort: Tuscaloosakreisel
Material: Cortenstahl
Jahr: 1999


Wer sich im 40 Meter großen Kreisel bewegt, wird für kurze Zeit von der ungeheuren plastischen Wucht des Stadteingangssymbols überwältigt.

Die Arbeit besteht aus zwei sieben Meter hohen Torbögen und dem geschwungenen 24 Meter langen Weg. Durch die Anordnung der drei Körper verändert sich der Blick für den Verkehrsteilnehmer ständig. Das Tor wird durch zwei eigenständige plastische Körper gebildet, die räumlich gegeneinander versetzt sind und so den Weg frei geben für das dritte Element, den Weg. Dieser beginnt stadteinwärts und wird nach dem Durchlass durch das Tor immer breiter, löst sich in der Aufwärtsbewegung vom Boden und endet in einer Kurve Richtung Westen.

Symbolisch verkörpern die beiden ineinander passenden Torhälften die Partnerschaft Schorndorfs mit der im US-Bundesstaat Alabama gelegenen Stadt Tuscaloosa. Der elegant geschwungene Weg und die massigen Tore, die auch an die ehemalige Festungsstadt Schorndorf erinnern, verändern je nach den Lichtverhältnissen ihre Farbigkeit. Bei wenig Licht ruht die Arbeit ernst mit ihrem tiefen Braun und zieht alle Blicke auf sich. Bei Sonneneinstrahlung leuchten die Körper hellbraun-gelblich glänzend auf, in der Nacht erstrahlen sie in einem hellen Orange und wirken so majestätisch und leicht zugleich.

Text: Eberhard Abele

Gerda Bier
1943 in Schwäbisch Hall geboren
1967-1976 Studium an der Akademie für Werkkunst und an der Hochschule der Künste Berlin
Seit 1976 freischaffende Bildhauerin
1998 Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Lebt und arbeitet in Schwäbisch Hall

Fotos: Habermann, www.fotoreporter.de