Skulptur 20

ROBERT SCHAD
LARAG


Standort: Augustenkreisel
Material: Stahl
Jahr: 2009


Auf einer Insel inmitten des hektischen Autoverkehrs erhebt sich »LARAG«, ein dreiarmiges Gebilde aus rostendem Vierkantstahl.

Während der mittlere Stahlarm weiter in die Vertikale wächst, endet die Bewegung der beiden Flankierenden in einer Horizontalen. Es handelt sich nicht um durchgehende Linien, sondern ihr Verlauf ist immer wieder unterbrochen. Durch den Rhythmus an geraden Teilstücken und Knicken wird der Blick der Betrachtenden gestoppt und in eine neue Richtung gelenkt. Diese Lebendigkeit und Veränderlichkeit der linearen und plastischen Körper drückt sich auch in ihrem, aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beobachtenden, variantenreichen Zusammenspiel unter wechselnden Lichtverhältnissen aus.

Je nach Standort der Betrachtenden, ob motorisiert oder zu Fuß, ergeben sich verschiedene Bewegungsverläufe und eine andere Wahrnehmung der plastischen Linien: mal scheinbar flächig und geradlinig, mal plastisch und gebrochen, abgewinkelt und gebogen. Die Linien nähern sich an, verschränken sich, entfalten und separieren sich. Sie umgreifen, begrenzen oder öffnen den Raum. So schwanken die Betrachtenden zwischen der Wahrnehmung eines zweidimensionalen Formgebildes und der visuellen Erfahrung von Tiefe. Aufgrund der Bewegungsdynamik von »LARAG« ergeben sich unterschiedliche räumliche Wirkungen und Formkonstellationen, die eine Fülle an Assoziationen und Deutungen wecken.

Text: Heiderose Langer

Robert Schad
1953 in Ravensburg geboren
1974-1980 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Albrecht von Hancke und Wilhelm Loth
1989-1990 Gastprofessur für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
2003 Eröffnung des Parc de Sculpture de Larians
Lebt in Larians (Frankreich) und Chamosinhos (Portugal)