Mascha Kalékos Lyrik wird gerne in einer Traditionslinie mit Morgenstern, Kästner, Ringelnatz gesehen: Ironie, Verspieltheit, satirische Schärfe, Alltagsminiaturen zeichnen ihre Gedichte aus. Aber darüber hinaus Sehnsucht, Trauer, Heimatlosigkeit, Verlorenheit – innerlich wie äußerlich. Sie wollte verständlich schreiben, unterhaltsam sein und dabei ihre Gefühlswelt nicht verbergen.
Kaléko, geb. 1907, erlebte die 20er und frühen 30er Jahre in Berlin, gehörte zur literarischen Szene im berühmten »Romanischen Café« und feierte bald erste Erfolge.
Nach Hitlers Machtergreifung erhielt sie als jüdische Autorin Berufsverbot, emigrierte nach New York und lebte ab 1959 in Jerusalem bis zu ihrem Tode 1975. Ihr schweres Leben als heimatlose Künstlerin zwischen Schaffensdrang, Geldproblemen und persönlichen Tiefschlägen bestimmte ihre Texte zunehmend, ihren alltagserprobten Witz und Charme verlor sie aber nie. Kalékos Texte erlebten im letzten Jahrzehnt eine Renaissance.
Judith Quast gestaltet einen heiteren, nachdenklichen Abend mit Texten und Gedichten von Mascha Kaléko.
Judith Quast, geboren 1999, studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart Sprechkunst und Sprecherziehung mit Masterabschluss. Sie arbeitet als Sprecherin, Schauspielerin, Moderatorin und unterrichtet an der Hochschule in Stuttgart und Karlsruhe.

